Freitag, Juni 23, 2006

Die Homepage

Wenn ich meine rar bemessene Freizeit schon nicht auf dem Bike verbringe, möchte ich das Bikefieber wenigstens durch Basteln an der angekündigten Homepage aufrecht erhalten. Das ist es auch, was ich die letzten zwei Tage gemacht habe. Dabei herausgekommen ist die zugegebenermaßen weiterentwicklungswürdige Vorabversion der Homepage rund um meine Carbonbikes - insbesondere meinem absoluten Juwel - dem Simplon Gravity. Deswegen lautet auch die Überschrift der Seite so. Um euch die Seite einmal anzuschauen, könnt ihr sie über die URL carbonracer.de erreichen. Schreibt mir auch ruhig jetzt schon, was euch gefällt und - viel wichtiger - was euch nicht gefällt oder auffällt. Die Seite steht zwar noch am Anfang der Entwicklung. Aber Anregungen zur Verbesserung und Weiterentwicklung können niemals verkehrt sein.

Dienstag, Juni 20, 2006

Der Tegernsee-Marathon

Ja, da war er nun. Der lang ersehnte Tag des Marathons im Tegernseer Tal. Wie schon im Jahr zuvor gab es eine knapp 40km lange Strecke mit eigentlich nur einem Anstieg. Gesamthöhenmeter nicht einmal 500m. Dieses Jahr jedoch gab es drei statt wie im Vorjahr nur zwei weitere Strecken. Die große Lücke zwischen dem kleinen Marathon mit knapp 500hm und dem nächstgrößeren mit über 2000hm wurde nun mit einer Strecke gefüllt, die bewältigbare 1200hm besitzt. Ein Grund, drüber nachzudenken, dieses Jahr nicht mehr die (als solche ausgeschriebene) Einsteigerstrecke zu fahren? Adam hat sich konsequenter Weise von vorn herein gesagt: "JA". Ich dagegen hab einen kurzen Blick auf meinen Leistungsstand geworfen und gesagt, dass ich dann dieses Jahr doch lieber versuchen werde, irgendwie ein bisschen schneller zu sein als letztes Jahr - auf der KURZEN Strecke. Ich bin ja nicht wahnsinnig ;).

Gesagt, getan! Die Voraussetzungen waren großartig. Das Wetter war - vom Tag unserer Ankunft im Tal an - einfach perfekt. Sonne pur, kein Regen. Die Temperaturen weder zu niedrig *ans-Vorjahr-zurück-denk* noch zu hoch. Ich selbst habe mich körperlich und psychisch richtig gut gefühlt und mein Bike... naja, ihr habt ja den Blog gelesen. Was also könnte noch schief gehen? Wer mich kennt, wird aufschreien: "ALLES!!!" Aber genau das war es nicht. Alles war einfach perfekt. So und nicht anders macht das Erlebnis "Marathon" riesig Spaß. Obendrein hab ich noch ein Erfolgserlebnis gefeiert. Ich habe mit der Zeit von 1:31:56 Std. meine Vorjahreszeit um fast 16 Minuten verbessert. Das ist auf einer 40km Strecke eine Welt. Während ich noch im vergangenen Jahr den 71. Platz in meiner Wertung belegt habe, war dieses Jahr der 36. Platz drin. Selbst in der Gesamtwertung (Strecke A) war ich noch in den Top50. Ich bin sehr glücklich.

Dieses Jahr hat es mir auch sehr viel Spaß gemacht, für ein Team, das Team Seehotel Waltershof, zu fahren. Gestellt hat dieses Team Adam, meine Schwester Sonja und meine unbedeutende Wenigkeit. Dabei bin ich besonders auf meine Schwester stolz, die an dem Tag den ersten Marathon ihres Lebens gemeistert hat - in nur 2:07 Std. Tolle Leistung.

Auch wenn Adam und ich (bis auf Montag, unseren Ruhetag) jeden Tag dort auf dem Bike saßen und auch ohne die Rennatmosphäre jede Menge Spaß hatten, geraten die anderen Fahrten neben dem perfekten Marathon leicht in den Hintergrund. Die Bilder, die während der Woche entstanden sind sowie die Aufzeichnungen, die ich immer schön brav gespeichert habe, sind jedenfalls meine Motivation, zur Zeit an einer Homepage zu basteln, die all diese Sehenswürdigkeiten gesammelt der Gruppe von Interessenten zugänglich macht. Das wird aber noch ein Weilchen dauern. Schließlich habe ich neben dem Studium und der Arbeit nur mäßig Zeit, daran zu arbeiten. Die Fertigstellung wird hier aber selbstverständlich verkündet.

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Montag, Juni 19, 2006

Tausend und ein Trainingsplan...

Wenn ich so über den anstehenden Marathon Mitte Juni nachdenke, bin ich richtig froh, dass ich ein Marathon-Buch und zahlreiche Bike-Zeitschriften mein Eigen nennen darf, in denen super viele Trainingspläne abgedruckt sind. Je kürzer die Zeit zwischen Erscheinen der jew. Zeitschrift und dem Marathon, desto kürzer sind die Zeiträume in denen man "Fit für den Marathon" werden kann. Musste man sich im Februar noch an einen "Fit-in-nur-3-Monaten"-Plan halten, verkürzte sich der notwendige Trainingsaufwand bis Mai schon auf nur 4 Wochen Training. Gut, dass ich nicht übereilt mit dem Training begonnen habe ;). Sind also solche Trainingspläne Humbug? Nun, es wird wohl noch ein Weilchen dauern, bis ich das eines Tages herausfinden werde. Denn nach der Jungfernfahrt stand das Bike erst einmal erneut bereit, den zahlreich angereisten Spinnen ein neues zu Hause zu bieten. Bis auf wenige Ausnahmen, die sich jedoch nicht meinem Zeit- und Terminplan anpassten, war das Wetter ausschließlich schlecht. Ich weiß, was jetzt nicht wenige von euch denken dürften: "Was ist das denn bitte für ein Mountainbiker, der nur bei schönem Wetter fährt?". Ihr habt völlig Recht, schlechtes Wetter ist nur ein mäßig brauchbares Argument - normalerweise. Wenn jedoch das Bike nagelneu ist, scheut sich ein Fahrer wie ich, der mehr als einmal die Erfahrung gemacht hat, was schlechtes Wetter dem Bike alles antun kann, davor, ein eben solches Bike durch Matsch und mit Streusalz durchtränkte Untergründe bei eisigen Temperaturen zu jagen. Mir war jedenfalls nicht danach. Ich habe die Zeit genutzt, um im Fitnessstudio und per pedes an meiner Grundlagen-Ausdauer zu feilen.

Kurz vor dem Marathon-Wochenende dann eine phantastische Überraschung: mein Vater hat Wind davon bekommen, dass ich geplant habe, mir innerhalb der nächsten 10 Jahre (oder wann immer ich mir einen solchen leisten können würde) einen HAC4Pro zu kaufen. Das ist ein Bike-Computer, der die Bezeichnung eines Computers voll und ganz verdient hat. Er misst neben den Standardwerten wie akt./Durchschn.-/Höchst-Geschwindigkeit, Km etc. die gefahrenen Höhenmeter, die Herzfrequenz und die Trittfrequenz. Und so ganz nebenbei auch die Temperatur. Und das alles zeichnet er tourenweise auf. Hat man die Tour beendet, kann man die Daten direkt auf den Computer übertragen und die Strecke noch einmal nachschwitzen. Das ist nicht nur eine wunderbare und faszinierende Spielerei sondern dient auch einem effektiven Training, da man die Höhenmeter einer Strecke hat und gleichzeitig die Herzfrequenz (also den Trainingsfortschritt) dazu sieht. Naja, und als hätt ich es mir auch denken können, bringt mir nur zwei Tage später der Postbote meiner Region ein Paket von raddiscount.de mit eben diesem HAC4Pro. Mein Vater hatte ihn direkt nach meinem Hinweis für mich bestellt. Ich bin sowas von begeistert. Ein psychischer Effekt schwingt als Trainingserfolgs-Booster mit: da meine Stärken, aber auch gnadenlos jede Schwäche aufgezeichnet wird, akzeptiert man bei der Fahrt keine unnötig langen Pausen oder Halbgas. Man trainiert automatisch härter. Einfach wunderbar.
Ein schöner Nebeneffekt ist übrigens, dass ich das Teil dank des mitgelieferten Armbandes auch wunderbar als "normale" Pulsuhr mit ins Studio nehmen und dort meine Herzfrequenz über die ges. Trainingseinheit aufzeichnen kann. Obgleich für das Bike konzipiert, ist der HAC4 also längst nicht ausschließlich an selbiges gebunden.

Ich könnte mich noch stundenlang darüber auslassen. Tu ich aber nicht. Schließlich soll es hier nach wie vor um das Simplon gehen. Ich zeichne jedenfalls seitdem konsequent jede Fahrt auf. Mal schauen, wie so im Laufe der Monate und Jahre die Entwicklung meiner Fitness offensichtlich wird.

Vor dem Marathon habe ich - wie schon erwähnt - nicht mehr sooo schrecklich viel trainiert. Einige wenige Fahrten (in erster Linie auf der Straße) gab es aber schon. Dazu zählen vor allem die Fahrten zwischen Dortmund und - aus gegebenem Anlass - Bochum. Wenn man über die Hohensyburg fährt (und hinreichend untrainiert ist), kann das schon sehr anstrengend sein, wie auf dem Diagramm (Aufzeichnung einer solchen Fahrt - hier noch ohne die Herzfrequenz-Kurve) vielleicht zu erkennen ist. Aber solange der Spaß mitfährt, ist mir jede Strecke recht. Leider war, wie schon im vorangegangenen Bericht zu lesen, das Schaltungsproblem permanent präsent. Meine angenommene Unfähigkeit gepaart mit der Unlust, daran weiter rumzuschrauben, haben dazu beigetragen, dass sich nichts geändert hat. Ich hab mich mehr oder weniger auf das Problem eingestellt...

...bis ich mich einen Tag vor der Abreise zum Tegernsee, an dem drei Tage später der Marathon stattfinden sollte, dazu durchgerungen habe, den sündteuren und nicht minder schönen Nokon-Zug gegen einen fast schon stinknormalen JagWire-Zug auszutauschen. Ich bin nämlich mittlerweile davon ausgegangen, dass das Problem dadurch verursacht wird, dass der Nokon-Zug nicht geeignet ist, vom Schalter bis zum Schaltwerk durchverlegt zu werden. Dies muss ich jedoch machen, da der Rahmen keine Gegenhalter für den hinteren Schaltzug besitzt. Wie bereits in einem früheren Bericht aus Konstruktionszeiten erwähnt, musste ich ja eigens deswegen ein Verlängerungsset für die Nokonzüge bestellen. Wie dem auch sei, ich habe jedenfalls den JagWire-Zug eingebaut und musste daraufhin nicht einmal 2 Minuten darauf verwenden, die Schaltung einzustellen. Sie funktionierte quasi aus dem Stand. Wie ihr euch vorstellen könnt, war ich äußerst begeistert. Besser konnte das doch nicht klappen. Da vergisst man auch wieder schnell, dass Züge austauschen keinen Spaß bereitet und eine mittlere Sauerei ist, wenn man es richtig macht und alles schön mit Öl behandelt.
Ein anderes essenzielles Problem MUSSTE ich vor der Fahrt ebenfalls in den Griff bekommen: bei meiner letzten Fahrt (s. Aufzeichnung weiter oben) ist mein sündteures Tune Innenlager zerbröselt. Wie sich herausstellen sollte, hat sich eins der Industrielager zerlegt. Ich schiebe das auf das schon früher erwähnte Problem, dass die Achsbreite zu breit für das Bike war. Das Tune Innenlager gilt als das unkaputtbarste Lager, das auf dem Markt ist. Da so etwas ja NUR ein paar Tage vor wichtigen Events wie einem Marathon passieren kann, durfte ich mich um temporären Ersatz kümmern. Ausgeschlossen, derart kurzfristig ein neues Tune Lager zu organisieren. Für diesen konkreten Fall bedeutete das, ein Innenlager zu finden, das sofort erhältlich und mit der veralteten Vierkant-Kurbelaufnahme ausgestattet war. Garnicht einfach. Ein Händler hatte aber wenigstens ein Super-Billigteil, ein Shimano Deore Innenlager. Um das schon einmal vorweg zu nehmen: den Marathon sollte es überleben. Aber klar, dass das nur eine Übergangslösung sein wird.
Um das bei weitem weniger ins Gewicht fallende Problem der Hinterradbremse habe ich mich dann am Tegernsee gekümmert. Was eigentlich der geehrte Herr Schäfer schon hätte tun sollen, nämlich die Bremse einmal vom Bike schrauben und von Grund auf neu justieren (ein Arbeitsaufwand für einen Nicht-Profi wie mich von ca. einer dreiviertel Stunde), habe ich dann erledigt. Nun funktionierte - einen Tag vor dem Marathon - auch der letzte Störenfried so wie er es sollte. Der Marathon konnte also kommen.

Und er kam. Das Ereignis, auf das ich mich nun schon seit über einem halben Jahr richtig gefreut habe. Aber das lest bitte in dem nächsten Bericht.

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Sonntag, Juni 18, 2006

Jungfernfahrt

An dieser Stelle werde ich jetzt einmal versuchen, mein Langzeitgedächtnis zu strapazieren. Die Jungfernfahrt - und damit meine Schuldigkeit, einen Bericht darüber zu schreiben - liegt ja nun doch schon einige Zeit zurück. Ich bin halt ein viel beschäftigter Biker ;). Ich werde in diesem Beitrag zunächst (fast) ausschließlich über die Jungfernfahrt schreiben, da der Bericht ansonsten um einige zig Bildschirmseiten zu lang würde...

Es hat nach meinem letzten Blog nicht einmal einen vollständigen Monat gedauert, bis ich endlich die erste ernsthafte Fahrt auf dem Bike unternommen habe. Da zu jenem Zeitpunkt in unseren Gefilden noch tiefster Winter herrschte - so lächerlich das im März auch klingen mag - und das Wetter öfter schlecht als neubike-freundlich war, musste ich schon ein Weilchen warten, bis ich endlich auf's Bike kam.
Eine erste Ausfahrt gab es schon einige Tage vor der Jungfernfahrt. Diese hat mich aber lediglich zur Tankstelle geführt, an der ich den Reifendruck aufgefüllt habe. Zu entdecken, was alles nicht stimmt, dazu reichten die 4km allerdings allemal. Dieses erste Roll-Out betrachte ich aber nicht als die lang ersehnte Jungfernfahrt. Die sollte nur wenige Tage später erfolgen.

Zunächst musste ich mich jedoch erst einmal um die Kinderkrankheiten kümmern. Das Auffälligste (und Nervigste) war, dass mein Schaltwerk ganz offensichtlich noch nicht funktionierte. Irgendwie wollten die Gänge nur mit Zwang und Nachdruck rauf und runter. Dass das nicht ganz exakt passen würde habe ich schon beim Einstellen festgestellt - dank fehlendem Montageständer war mir das aber zunächst egal. Auf der Straße hat sich das ganze dann aber wirklich schlimm angefühlt. Also musste ich noch einmal zum Schraubendreher greifen. Als ich nach stundenlanger Einstellarbeit nur minimale Ergebnisse erzielen konnte, ist mir dann der Geduldsfaden gerissen und ich habe das Bike erneut zum Bikeshop Schäfer gebracht. Er sollte dann bei der Gelegenheit auch mein zweites Problem eliminieren: eine sich ständig an die Felge stellende Hinterrad-Bremse. Nun, Ergebnis war, dass er ebenfalls ein paar Stunden (wie er sagt) an der Schaltung geschraubt (und nichts hinbekommen) hat und bei der Gelegenheit gleich noch meine Bremse komplett verhunzt hat. Nun gut... über die Fähigkeit und Lust fast aller Bikemechaniker, sich kompetent um das Bike eines Top-Kunden zu kümmern lass ich mich hier lieber nicht aus. Fest steht für mich inzwischen mehr als zuvor, dass ich lieber Stunden nutzloser Arbeit ins Bike stecke als es von einem sog. Profi kaputt reparieren zu lassen...

Ich hab das jedenfalls erst einmal so hingenommen und bin trotzdem den darauf folgenden Samstag zu meiner "echten" Jungfernfahrt aufgebrochen. Diese sollte mich zunächst in den Süden Dortmunds (ich wohne im äußersten Norden) und von dort aus durch die Wittener Wälder führen. Letztes aber in einer Gruppe richtig fitter Biker. Nun ja, angefangen hat die Fahrt jedoch erst einmal mit einem Defekt. Nachdem ich einen Haufen Glasscherben nicht mehr ganz überspringen konnte, ging infolge dessen meinem Hinterrad die Luft aus. War ja kein Problem, ich hatte ja alles dabei. Flickzeug, Reifenheber, Pumpe... Pumpe? Nun ja, dass man nach nur 10 Jahren Ungenutztbleibens die Funktion der kleinen Druckluftpumpe auch einmal überprüfen sollte, muss man ja auch erst einmal wissen. Nach dem kleinen Fußmarsch zur nächsten Tanke war ich jedenfalls warm :). Auf der restlichen Fahrt sind mir weitere Überraschungen dann zum Glück erspart geblieben. Ich hab mich lediglich darüber aufgeregt, zur angezogenen Handbremse nie den richtigen Gang einlegen zu können. Darüber hinaus war ich von meinem Bike aber nur begeistert. Es sieht gut aus, geht nach vorne wie ein Formel1-Wagen und fährt sich auch nur wenig anders... Dass ich selbst aber schon seit September 2005 nicht mehr auf dem Bike gesessen habe, wurde im direkten Vergleich zu den Jungs sehr deutlich. Was das angeht, bin ich desillusioniert nach Hause zurück gekehrt. Vergleiche ich meine Fitness jedoch mit der vom Vorjahr zum Saisonbeginn, kann ich aber mächtig froh sein, zuvor ab und zu gelaufen zu sein und im Fitness-Studio trainiert zu haben. So passte wenigstens meine Grundlagenausdauer.
Jedenfalls ist dem Simplon bei weitem kein Vorwurf daraus zu machen, dass ich so langsam war. Aber den Marathon im Juni im Hinterkopf behaltend sollte sich das ja in den folgenden Wochen drastisch ändern... (s. die nächsten Blogs)

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